Ein Heim für drei Fellnasen
Seit Weihnachten dürfen wir 3 Deguschwestern zu unserer kleinen Familie zählen. Eine gute Freundin von der KleinTierHilfe Dornbirn hatte die süßen drei Fellnasen zu vergeben. Wir haben uns beim ersten Zusammentreffen gleich in die Nager verliebt. Also war es fix das sie zu uns kommen.
Dann kam die Überlegung: Wo soll der Käfig stehen?
Wir wollten unsere neuen Mitbewohner gerne in der Nähe haben und da kam nur ein Zimmer in Frage, das Wohnzimmer, neben unseren süßen zwei Langohrdamen Paula und Simba.
Da wir aber keine leere Wand mehr zur Verfügung hatten, fiel ein gekaufter Käfig/Voliere, schon mal weg. Also musste ein Eigenbau her.
Ich durchforstete das Internet um Ideen zu sammeln, es gab so viele, ich war echt erstaunt wie viele Nager-Eltern den Käfig selber bauten bzw. alte Schränke umfunktionierten. Viele Ideen waren super, aber nicht für uns geeignet.
Wir wollten auch unseren Langohren keinen Platz stehlen. Da kam uns die Idee: Wir integrieren unser Highboard mit dem Käfig. Wir nahmen Maß und machten gleich mal eine Skizze.
Auf dem Highboard sollte ein großer Käfig entstehen mit viel Klettermöglichkeiten, einer Heuraufe und einer Budelbox. An der Seite, bis zum Boden sollte ein weiterer Käfig entstehen, mit mehreren Abteilungen, einem Rennrad, ein Sandbad usw. Wir kamen auch auf die Idee die einzelnen Abteilungen abtrennen zu können, falls wir mal einen der Degus in Quarantäne stecken müssen. Und natürlich durften Räder nicht fehlen, sonst bekommen wir den Käfig nie wieder von der Stelle.
Wir gingen in den Baumarkt unseres Vertrauens und kauften Leimholzplatten, Scharniere, Nagergitter, Holzlatten, Möbelräder, usw. ein.
Wir räumten das Highboard zuerst aus, montierten die Türen ab und legten es mit der Rückwand auf den Boden. Zur Verstärkung des Schranks schraubten wir große Metalwinkel innen an die Wände/Böden.
Danach schnitten wir eine Unterkonstruktion aus Holzlatten für die Räder und den seitlichen Käfig zu. Mit Holzschrauben und Akkubohrer befestigten wir alles am Boden des Highboards. Die Konstruktion war etwa 60cm länger als der Schrank.
Dann kamen die Seitenwände dran, wir nahmen Leimholzplatten (2000x400x18mm) und befestigten sie auf beiden Seiten des Highboards. Die gleich große Platte schraubten wir noch seitlich an der Bodenkonstruktion fest, für den seitlichen Käfig. Danach folgte die Rückwand des Seitenkäfigs. Die wurde mit Holzdübeln am unteren Ende und an der mittleren Seitenwand befestigt, an der äußeren Seitenwand wurde die Rückwand noch festgeschraubt. Für die zweite Rückwand, mussten wir zwei Leimholzplatten mit Holzdübeln zusammenfügen und auf die gleiche Art wie die andere Rückwand mit den Seitenwänden verbinden.
Zuletzt wurde der Deckel auf die Platten gelegt und von oben mit den Seitenwänden zusammengeschraubt
Zwischen den zwei Käfigabteilen fertigten wir noch eine Doppelwand mit Einschubböden an, damit wir den Käfig auch mal teilen können bzw. beim Sauber machen ist das auch viel angenehmer, so können die Fellnasen auch nicht abhauen.
Wir haben die Mittelwand, auf der Seite des kurzen Käfigs, verdoppelt. Wir nahmen nochmals eine Leimholzplatte, und für die Einschübe eine dünnere Holzplatte. Die dünnere Holzplatte wurde in 4 Teile geteilt, zwei davon waren Einschübe für die Lochverschließung, die anderen zwei Teile wurden zwischen die Doppelwand mitverschraubt, als Abstandhalter.
Danach bohrten wir mit einem Kronenbohrer zwei Löcher in die Doppelwand, als Durchgang für die Degus.
Wir teilten den gesamten Käfig in vier Räume. So entstand das Spielzimmer (links), das Schlafzimmer (rechts oben), der Fitnessraum (rechts Mitte) und das Badezimmer (rechts unten). Jeden Raum kann man wieder mit Einschüben abtrennen.
…die man jeweils wieder abtrennen kann.
Nachdem wir die einzelnen Zimmer mit großen und kleinen Holzebenen bestückt hatten, durften natürlich die Kletterhilfen nicht fehlen. Wir kauften Mangrovenwurzeln aus der Aquarium/Terrarium Abteilung einer Zoohandlung. Damit die Kletterhilfen an Ort und Stelle bleiben, befestigten wir sie an der Rückwand.
Alle Türen schnitten wir als ganze Holzplatten zu. Und bestückten alle mit Aushebescharnieren. Die Gegenstücke der Scharniere befestigten wir dann auch gleich am Käfig.
Zum Verschließen der Türen, am hohen Seitenkäfig nahmen wir Magnete.
Die Türen am Spielzimmer hingegen sind zum Aushängen, wegen der Länge. Da haben wir andere Aushebescharniere benutzen müssen.
Nachdem die Türen am Käfig fertig befestigt waren, zeichneten wir auf jede einzelne Türe den Ausschnitt auf und sägten diese mit der Stichsäge aus.
Dann kam noch Nagergitter auf die Innenseite und diesen befestigten wir mit einem Handtacker.
Das Fitnesszimmer bekam sogar noch ein Fenster, das wir auch mit Nagergitter ausstatteten.
Nachdem der Käfig fertig war haben wir noch eingeräumt:
Das Spielzimmer:
In der unteren Etage steht das Futter, die Budelbox mit einer Plexiglasscheibe, steht hinten in der Ecke. Durch die Holzstücke kommen die Degus kinderleicht in die oberen Regionen des Spielzimmers.
Das Schlafzimmer:
… eine Hängebrücke zum oberen Durchgang ins Spielzimmer… … die wir mit Schrauben an der Decke befestigt haben… …eine zweite Hütte…
Der Fitnessraum
Das Badezimmer:
Das selbstgebaute Deguparadies wurde sehr gut angenommen. Das erste mal flitzten die drei aufgeregten Fellnasen von oben nach unten und unten nach oben. Dazwischen mussten Sie sich mal ausruhen.
Malou entdeckte als erstes das Badezimmer, und nahm es die erste Woche alleine unter Beschlag. Was mich wunderte war, das Lili und Bibi immer nur beim Durchgang nach unten sahen aber nie hinunter sprangen. Aber sie haben es nach einer guten Woche doch geschafft und trauten sich ins Badezimmer.
Wir haben den Käfig auch mit zwei Futternäpfe und Wassertränken ausgestattet, damit der Futter- und Wasserneid nicht so groß ist. Ab und zu zanken sie immer noch rum und wollen unbedingt zu dritt an die gleiche Wassertränke, zur gleichen Zeit, aber bis jetzt ging alles noch glimpflich aus. Sie kuscheln mal immer und “singen” zusammen uns ein Ständchen.
Zum Nesten gebe ich ihnen auch immer ein Stück Hanfmatte in den Käfig, dass müssen sie dann zerpflücken und den Schlafplatz damit auslegen. Nicht immer leicht für die Fellnasen:
Was noch fehlt im Käfig ist das größere Laufrad aus Alu, dass wir bei der Laufradschmiede, bestellt haben, das aber leider erst im September/Oktober lieferbar ist. In der Zwischenzeit müssen sie sich mit einem Holzrad begnügen, das können sie wenigstens annagen und zerstören.
Und was wir dann mit der Zeit noch bekommen ist für das Spielzimmer und für das Badezimmer eine Aluwanne, dann ist der Käfig wirklich ausbruchsicher und es fällt auch nicht mehr so viel Streu raus.
Ab und zu muss ich Strick-, Häkel- und Nähnadel beiseite legen und mal etwas mit schwereren Geräten bauen. Dabei bin ich auch sehr froh das mein Freund mich in diesen Sachen unterstützt und auch Spaß daran hat mit mir zusammen etwas zu werkeln.
Und hier noch ein paar Schnappschüsse unserer Fellnasen
Malou in der Heuraufe Malou im Vordergrund und Bibi im Durchgang Malou beim sonnen Alle drei warten auf ein “Zuckerl” Malou (unten) und Lili (oben) mit ihrem Lieblingsnachtisch, einer Erbsenflocke
2 Comments
Ellen
Himmel …. da kann man als Mensch ja richtig neidisch werden.
Ihr habt euren Degus ja ein Paradies gebaut! Ein Hammerteil von Wohnung und Spielplatz. So was von geinial (wer möchte da nicht Degu bei euch sein dürfen???)
Liebe Grüße
Ellen
Angie
Danke liebe Ellen, wir waren auch erstaunt wie gut er uns gelungen ist. Unsere zwei Hasen, die wir neben den Degus haben, waren am Anfang etwas neidisch 😉